Nach zwei intensiven Tagen in Chaniá und Réthimnon sah das Drehbuch für den vierten Tag von #truegreece anders aus: Es sollte ein Roadmovie werden … Ich fuhr in den Süden Kretas, um in Paleochora die griechisch-österreichische Hoteliersfamilie Markoulakis zu besuchen.
Doch das eigentliche Ziel war der Weg.
#truegreece - das bedeutete heute: Offen sein für den Zufall. Anhalten, wo’s schön ist. Zeit haben, sich Zeit nehmen. Und so war's auch. Ich nahm Umwege, kehrte um, hielt an, wo ich Bilder und Geschichten vermutete. Tatsächlich fand ich so Geschichten und Schicksale, die mir beim Vorbeifahren verborgen geblieben wären. Was mir zu denken gab: Viele von ihnen haben mit dem Tod zu tun.
Die Geschichte des 25jährigen Christos Polentas etwa, der 2004 mit seinem Wagen tödlich verunglückte. Heute steht an seinem Sterbeort nicht nur eine der traditionellen Gedenkstelen, sondern sogar eine Kirche, ein Park und ein Gedenkbaum der Vereinten Nationen. Seltsam? Aber wahr.
Eine andere Geschichte: die des 17jährigen Manolis Bitzanakis und des 18jährigen Giannis Louthardakis. Zwei für viele, wurden sie 1944 von deutschen Soldaten, die nur ihre Pflicht taten, auf Kreta ermordet. Ihr Schicksal teilten die 180 Bewohner des Ortes Kandanos, in dem ich Mittagsrast machte. Um mich in der Taverne die heutigen Bewohner – essend, sprechend, lachend. Wie viele mehr würden ohne die Gräueltaten der Faschisten hier noch sitzen?
In Gedanken sehe ich die ungeborenen Kinder von Kandanos um mich herum laufen, spielen … In Gedanken. Nie mehr wieder Krieg.
#KretaLive - Tag 4
OFFENLEGUNG: #KretaLive wird auf Einladung von Gulet Touristik und der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr gestaltet. Alle Meinungen sind meine eigenen.
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